Paar

Stadtrundgang

Ein Altstadtrundgang in Bad Staffelstein

Rathaus und Marktplatz

Das Rathaus – heute Wahrzeichen der Stadt – litt unter den zwei Stadtbränden, die in den Jahren 1473 und 1684 in Bad Staffelstein wüteten. Aus dem Spätmittelalter erhalten sind jedoch noch große Teile der Erdgeschossmauern. Das heutige Gebäude wurde ab 1685 nach den Plänen des Baumeisters Jacob Pless und des Zimmermanns Adam Kuntzelmann errichtet. Im Erdgeschoss befanden sich die Stadtwaage, Verkaufsstände für Brot und Fleisch, sowie ein Kramladen. Die große Ratsstube, ein Nebenraum, die Küche und der Tanzsaal lagen im 1. Obergeschoss. Die Tuchmacher und Leinenweber nutzten das Stockwerk darüber.

Am 1. Obergeschoss erinnert eine Wandmalerei mit dem Stadtwappen – St. Georg über gestaffeltem Stein– und einer Inschrift an die Marktrechtsverleihung von 1130. Vor dem hohen Ziegeldach erhebt sich ein Zwerchhaus mit Uhr, deren Zifferblatt von Ranken und zwei schwebenden Engeln umgeben ist. Im Giebelfeld ist das Wappen des Hochstifts Bamberg zu sehen – mit Löwe und Schrägbalken.

Der im Mittelalter angelegte Marktplatz erhielt sein jetziges Ausmaß im Lauf des 16. und 17. Jahrhunderts. Den Marktbrunnen bekrönt einer der beliebtesten Heiligen der Barockzeit, der heilige Johannes von Nepomuk. An der Rückseite des Rathauses, Ecke Marktplatz / Bahnhofstraße findet man das Denkmal für Adam Ries(e), das den 1492 in Staffelstein geborenen, sprichwörtlich gewordenen Rechenmeister mit einem Schüler darstellt. Das Denkmal wurde anlässlich des 450. Todestages von Adam Riese im Jahr 2009 eingeweiht.

Rathaus mit Nepomuk
Rathaus
Rathaus

Stadtpfarrkirche St. Kilian

Sie ist das älteste Bauwerk in Bad Staffelstein. Ihre ältesten Mauerteile gehören dem 13. oder 14. Jahrhundert an. Nach dem Stadtbrand 1473 wurde sie erneuert. Im frühen 18. Jahrhundert wurde der Innenraum im barocken Stil umgestaltet. 1726 fertigte der Staffelsteiner Schreiner Johann Friedrich Hübner den Hochaltar, der Bamberger Hofmaler Sebastian Reinhard das Altarblatt, welches die Darstellung der Geburt Mariens zeigt. Höhepunkt der Barockmalerei stellt das Ölgemälde der „Schmerzhaften Dreifaltigkeit“ vom Augsburger Akademiedirektor Johann Georg Bergmüller dar. Die Barockisierung wurde im späten 19. Jahrhundert zugunsten neugotischer Formen teilweise rückgängig gemacht. Die Kirche war bis ins 19. Jahrhundert vom Friedhof umgeben, 1805 wurde der neue Friedhof am Weg zum Staffelberg angelegt. An der Außenwand der Seitenkapelle findet sich das Grabmal des „Staffelsteiner Ritters“ aus der Zeit um 1360.

Stadtpfarrkirche St. Kilian
Stadtmuseum

Stadtmuseum

Im ehemaligen Schulhaus (errichtet 1856) befindet sich seit 1990 das Stadtmuseum. Es zeigt archäologische Funde vom Staffelberg, Dokumente zur Stadtentwicklung, Zeugnisse des Glaubens, Mineralien und Fossilien aus dem Fränkischen Jura und die Entstehung der Obermain Therme. Eine gesonderte Abteilung ist dem Rechenmeister Adam Ries(e) gewidmet. Im Dachgeschoss erinnert die Abteilung „Victor von Scheffel – Dichter und Denk-Mal“ an den Schöpfer des Frankenliedes. Die Überreste der 1000jährigen Linde, die ehemals am Friedhof stand, sind noch erhalten und erzählen eine spannende Geschichte.

Landwirtschaftsamt

Das ehemalige Amtshaus des Bamberger Domkapitels wurde 1717–1720 nach dem Entwurf des Bamberger Ratsherrn und Stadtbaumeisters Johann Friedrich Rosenzweig d. Ä. von Maurermeister Johann König errichtet. Im Jahre 1830 erwarb die Stadt das Gebäude und schenkte es 1862 dem bayerischen Staat als Sitz des neugeschaffenen Bezirksamtes. Bis 1972 war Staffelstein Kreisstadt. Das Rundbogentor wird von drei Wappen geschmückt: in der Mitte das Wappen des Domkapitels zu Bamberg (die Halbfigur eines Kaisers), links das des Domkustos Jobst Bernhard von Aufseß und rechts das Wappen des Domdekans Reinhard Anton von Eyb. Heute wird das Gebäude vom Amt für Landwirtschaft genutzt.

Landwirtschaftsamt

Kapelle St. Georg

Abstecher: Bei der Stadtapotheke führt eine Seitenstraße zu einem kleinen Platz, dem „Kastenhof“, benannt nach dem nicht mehr vorhandenen Dienstsitz des domkapitelschen Kastners, der die Naturalabgaben der Steuerpflichtigen entgegennahm und lagerte. Hier erhebt sich die 1401 erstmals genannte Kapelle St. Georg. Nach der Zerstörung der Kapelle im Stadtbrand von 1684 erfolgte erst 1728 der Wiederaufbau, geleitet vom heimischen Baumeister Johann König. Im Gegensatz zur schlichten und schmucklosen Fassade überrascht die Kapelle im Innern mit einer hochwertigen Barockausstattung. Der Hochaltar zeigt den Kirchenpatron St. Georg.

Kapelle St. Anna

Kapelle St. Anna

Die Annakapelle wurde in den 1430er Jahren als Corporis-Christi-Kapelle errichtet. 1684 teilte sie das Schicksal der Stadt und wurde teilweise zerstört. Die an ein Wunder grenzende Bewahrung des hölzernen Anna-Bildnisses im Keller führte zu einem starken Aufschwung der Annaverehrung in Bad Staffelstein. Der Steinmetz Johann Finkel baute die Kapelle 1690–1694 wieder auf.

Stadtturm

Der Stadtturm, auch Bamberger Tor genannt, ist der bedeutendste Rest der Befestigung, die ehemals die Stadt umgab und das einzige erhaltene von einst vier Stadttoren. Er erhielt seine heutige Gestalt 1573 durch den Bamberger Baumeister Jakob Wolff; um 1760 kam die geschweifte Dachhaube hinzu. Teile der Stadtmauer, oft von Häusern überbaut, sind noch erhalten.

An den Stadtturm schließt sich die „Alte Darre“ an, in der das Malz für das städtische Brauhaus bereitet wurde. Heute ist sie Sitz der Kulturinitiative Bad Staffelstein.

Stadtturm

Außerhalb der ehemaligen Stadtmauern:

Hl.-Kreuz-Kapelle

Hl.-Kreuz-Kapelle

Abstecher: Die Kreuzkapelle in der Bamberger Straße wurde in der heutigen Form 1677/78 vom Baumeister der Festung Rosenberg bei Kronach errichtet. 1956 ersetzte man den frühbarocken Hochaltar durch einen flachen Steinaltar mit einer Kreuzigungsgruppe. Das Kruzifixus der Kapelle schuf der Bildhauer Georg Bauer aus Bamberg. Die Darstellung der schmerzhaften Muttergottes stammt aus dem 17. Jahrhundert. Noch ein weiteres Stück stadtauswärts befindet sich die Kreuzigungsgruppe auf der rechten Seite. Sie war Teil des abgebrochenen Siechhauses (Unterkunft für unheilbar Kranke) und lag am Weg zum Galgen. Das Kruzifixus der heutigen Gruppe dürfte ein Werk des 19. Jahrhunderts sein, Maria und Johannes stammen von 1905.

Evang.-Luth. Kirche

Abstecher: Die Evang.-Luth. Pfarrkirche Hl. Dreieinigkeit ist 1955–1957 auf dreieckigem Grundriss nach Plänen von Prof. Karl Pfeiffer-Haardt aus Bayreuth errichtet worden. Das Hauptportal zeigt ein Steinrelief der Taufe Christi und der Hl. Dreifaltigkeit

Evang.-Luth. Kirche
Obermain Therme

Obermain Therme

Ein neuer Abschnitt in der Geschichte Bad Staffelsteins begann 1975, als in einer Tiefe von 1600 m auf heißes, salz- und mineralhaltiges Wasser stieß. Die Obermain Therme – Bayerns wärmstes und stärkstes Thermalsolbad – wurde im Januar 1986 eröffnet. Bei einer zweiten Bohrung im Jahre 1993 fand man in 1180 m Tiefe erneut eine Thermalsole. Seit 1986 wurde die Obermain Therme laufend erweitert und modernisiert. Sie erfreut sich heute großer Beliebtheit und ist eine der bestbesuchtesten Thermen Bayerns. Die staatliche Anerkennung als Heilbad erhielt die Stadt am 15. November 2001: Aus Staffelstein wurde Bad Staffelstein.

Kurpark

Zum Entspannen und Verweilen lädt der 1999 eröffnete Kurpark neben der Obermain Therme ein. Zentraler Ort für ein breitgefächertes Angebot von kulturellen Veranstaltungen ist die Seebühne. Eine besondere Attraktion des Parks bildet ein Doppel-Gradierwerk mit Laubengängen, in denen Sie intensiv Salzluft einatmen können. Neben einem Aussichtspavillon und einem großen Springbrunnen befindet sich auch das Brückentheater, das vom Fränkischen Theatersommer bespielt wird, im Kurpark. Im „Ring der Skulpturen“ laden lebensgroße bronzene Figuren des fränkischen Bildhauers Prof. Wilhelm Uhlig zum „Kunstspaziergang“ ein.

Monopteros im Kurpark
Skulpturenweg

Skulpturenweg

Der Stadthain und die „grüne Achse“, die Innenstadt und Kurzentrum verbinden, sind mit zehn Skulpturen bestückt, die von lokalen Künstlern geschaffen wurden. Entlang des Weges laden zahlreiche Ruhebänke zum Verweilen ein.

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