Schönbrunn

Pumphaus
Pumphaus


Schönbrunn- ein schöner und wohlklingender Name für eine Ortsbezeichnung. Dieser Name ist deshalb nicht selten. Alleine in Bayern führt das amtliche Ortsverzeichnis vor der Eingemeindungsphase 16 Ortschaften, darunter 9 selbständige Gemeinden, mit dem Namen Schönbrunn auf. Nach dem Abschluss der Gemeindegebietsreform im Jahre 1978 schrumpfte diese Zahl bis auf eine politische Gemeinde zusammen. Auch unser jetziger Stadtteil Schönbrunn hat seine politische Selbständigkeit verloren und wurde zum 1. Januar 1977 in die Stadt Bad Staffelstein eingegliedert. Wenn auch Schönbrunn nicht mehr als selbständige Gemeinde existiert, so lebt es natürlich weiter und hat seine eigene Identität erhalten.

Schönbrunn liegt -  je nach Standort - 254 bis 260 Meter über dem Meeresspiegel. Bis zur Dorfgründung und den damit verbundenen Rodungen prägten ausgedehnte Auenwälder das Bild der Landschaft. Reste der Auenwälder treffen wir heute noch zwischen den Schönbrunner Seen und Reundorf sowie in der alten Mainschleife Richtung Rothof und Unnersdorf.

Einst wurden die tonigen Schichten in der heutigen Schönbrunner Flur vom UrMain durchtrennt und abgetragen. So entstanden die schräg laufenden Anschnitte dieser Schichten, in die wegen ihres hohen Tonanteils kaum Wasser eindringen kann. Das Maintal ist heute mit kieshaltigen Talfüllungen bedeckt, die während der Eiszeit vom Fluss angeschwemmt wurden.  Vor allem die Felder in den nördlichen und östlichen Flurlagen enthalten viel Kies und Sand. Seit alters her ist auch Sandhasen, der Ortsneckname für die Schönbrunner. Niederschläge auf der nordwestlichen Hangseite des Staffelbergmassives durchdringen die kieshaltigen Schichten und gleiten auf den wasserundurchlässigen Schnittflächen des Braunen und des Schwarzen Jura Richtung Main. An den Stellen, an denen die eiszeitlichen Überdeckungen enden, treten sie als Quellen ans Tageslicht, das Geheimnis der Schönbrunner Quelle.

Unterhalb der heutigen Ortschaft entstand zwischen 950 und 1000 eine Anlage, die schließlich für die ersten urkundlichen Nachrichten über Schönbrunn sorgen sollte: die sogenannte Schönbrunner Niederungsburg oder der Schönbrunner Turmhügel (gelegen am Keltenweg B). 1125 wird Pabo, der erste Edelfreie von Schönbrunn, genannt, der auf dem Turmhügel residierte. 1262 gerät die Niederungsburg in den Besitz des Klosters Langheim. Fast 200 Jahre lang taucht das Geschlecht der Edelfreien von Schönbrunn in den Urkunden auf, bis es 1317 erlischt.

Im Schatten von Banz und Vierzehnheiligen erblühte auch die religiöse Volkskunst. In den Dörfern unter den beiden Doppeltürmen treffen wir heute die höchste Dichte von Bildstöcken und Martern im Landkreis Lichtenfels an. Um die Wende vom 17. und 18. Jahrhundert wurden zunehmend Feldmartern aufgestellt, unter Bäumen und an alten Wallfahrtswegen, vor Häusern und Kirchen, an Straßenrändern und Feldrainen. Ein anonymer sogenannter "Schönbrunner Meister" erschaffte die drei Martern in Schönbrunn sowie evtl. den Schönbrunner Dorfbrunnen aus dem Jahr 1724. Martern und die beiden Brunnen sind auch heute noch vorhanden und liegen an den neu ausgeschilderten Wanderwegen, die durch Schönbrunn führen.

Kerwamusikanten
Kerwamusikanten

Das Vereinsleben wird in Schönbrunn groß geschrieben. Neben der Freiwilligen Feuerwehr und der Soldatenkameradschaft Schönbrunn sorgen die Garten- und Blumenfreunde Schönbrunn für ein schmuckes Aussehen zu jeder Jahreszeit. Und für die sportlichen Erfolge sind die Sportfreunde Schönbrunn zuständig. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Gruppe "Feierabend", die sich aus einer Bierlaune "dem Kerwas Aufspielen" gegründet hat. Das man sich in Schönbrunn wohlfühlen kann, davon zeugen auch die vielen Ferienwohnungen im Ort.

(Inhaltliche Auszüge aus dem Buch "Schönbrunn am Obermain - Bauern . Fischer . Edelleut´" von Josef Motschmann aus der Reihe "Staffelsteiner Schriften")

Josef Motschmann
Josef Motschmann

Gedicht von Josef Motschmann

Schönbrunn
Ihre Kücken lässt die Banzer Gluckhenne nicht aus den Augen.
Nachts schleichen Querkel durch`s Dorf und murmeln am Brunnen.
Unter der alten Brücke pendelt ständig ein Hauch von Welt.  

Postkartenmotiv
Postkartenmotiv

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